Ausleitende Verfahren

Was sind ausleitende Verfahren?
Ausleitende Verfahren sind Behandlungsmethoden, die zur Entgiftung des Körpers dienen sollen. Schon Paracelsus pries diese Therapie als Weg, sich von krankmachenden Giften zu trennen. Heutzutage werden diese «krankmachenden Gifte» meist mit Abbauprodukten, Stoffwechselschlacken und aus der Umwelt aufgenommenen Giftstoffen assoziiert.

Wie wirken ausleitende Verfahren?
Die ausleitenden Verfahren wirken auf das Blutsystem, das Lymphsystem sowie über die Haut auf die inneren Organe (Reflexbögen). Ausgeleitet wird nicht nur über die Haut (z.B. durch Schröpfen), sondern auch über den Darm (z.B. durch bestimmte Pflanzen) oder die Nieren (z.B. durch harntreibende Pflanzentinkturen).

Ausleitverfahren haben eine positive Wirkung auf:
  • Fördern die Ausscheidungs- und Entgiftungsprozesse
  • Regen den Stoffwechsel an
  • Reinigen das Blut- und Lymphsystem
  • Stärken das Immunsystem
  • Positive Beeinflussung von Schmerzzuständen und psychischen Belastungen

Unter ausleitenden Verfahren werden verschiedene Behandlungsmethoden zusammengefasst, die zur Ausleitung überschüssiger Säfte und zur Reinigung des Körpers dienen. Diese Verfahren basieren auf den Theorien der «Säftelehre».

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Schröpfen
Diese Behandlung gehört zu den ältesten Heilverfahren der Menschheit, in der westlichen wie auch in der chinesischen Medizin.
Beim Schröpfen wird durch das Aufsetzen von speziellen Gläsern die Durchblutung in einer begrenzten Region gefördert. Die Schröpfgläser werden rund 10-15 Minuten auf die Haut aufgesetzt. Die Behandlung ist schmerzfrei, hinterlässt aber meistens rötlich-blaue Flecken. Durch die Sogwirkung kommt es zu einem Austritt von Blut und Lymphflüssigkeit in das Gewebe, das unter der Haut liegt. So können Schlackenstoffe im Gewebe durch die vermehrte Durchblutung gelöst und abtransportiert werden.

Werden die Schröpfgläser auf bestimmte Reflexzonen aufgelegt, können innere Organe erreicht werden.
Eine wohltuende Variante ist die trockene Schröpfmassage. Die zu behandelnde Hautpartie wird eingeölt und dann wird das Schröpfglas bewegt. Muskeln entspannen sich und der Lymphfluss wird angeregt.

Anwendung:
  • Beseitigt Muskelverspannungen und löst tiefer verhärtetes Gewebe
  • Regt den Stoffwechsel an
  • Allergien, aktiviert das Immunsystem
  • Wohltuend als Schröpfkopfmassage
Baunscheidtieren
Erfinder des Baunscheidtierens ist Carl Baunscheidt (1809-1874).

Die Baunscheidttherapie ist eine Hautreiztherapie, bei der durch Sticheln und anschliessendem Einreiben des Baunscheid- Öls ein künstlicher Hautausschlag erzeugt wird. Bei dieser Therapieform wird durch die Reizung der Haut, sowohl die lokale Durchblutung gefördert als auch die Durchblutung jener inneren Organe angeregt, die mit dem behandelten Hautsegment reflektorisch verbunden sind. Dadurch wird v.a. das Lymphsystem angeregt und Giftstoffe werden nach aussen geleitet. Die künstlich gesetzte Entzündung wirkt zudem immunstimulierend.

Hauptanwendungsgebiete
  • Arthrose, Arthritis, Weichteilrheuma
  • Ischialgien, Fibromyalgie, Gicht
  • Gelenkbeschwerden verschiedenen Ursprungs
  • Narbenentstörung
  • Allergien, aktiviert das Immunsystem
Hydrotherapie
Unter dem Begriff Hydrotherapie (griechisch „hydro“ = Wasser) werden verschiedene Anwendungen von Wasser zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen zusammengefasst. Die Hydrotherapie nach Kneipp bietet mit über 100 verschiedenen Wasseranwendungen eine überaus grosse Variationsmöglichkeit – von kleinsten Reizen bis zu Vollguss und Blitzguss. Die Kunst der Hydrotherapie besteht darin, die genau abgestimmten Reize zu setzen.

Die positive Beeinflussung verschiedener Immunparameter durch Kaltwasserreize wurde klinisch nachgewiesen und wird hauptsächlich bei wiederkehrenden Infekten eingesetzt.

Anwendung
  • bei Durchblutungsstörungen, Hämorrhoiden und Krampfadern
  • bei Kreislaufstörungen
  • bei Magen- und Darmbeschwerden
  • bei Übergewicht
  • bei Weichteilrheuma
  • bei vegetativ-nervösen Störungen, insbesondere Schlafstörungen
  • zur allgemeinen Leistungssteigerung und Senkung der Infektanfälligkeit
Wickel
Wickel und Packungen sind altbewährte Hausmittel. Zahlreich sind die Anwendungsmöglichkeiten. Sie spielen eine wesentliche Rolle in der Kneipp-Therapie und werden auch von der anthroposophischen Medizin in Verbindung mit der Kräuterheilkunde angewendet. So soll es für beinahe jedes Leiden einen Wickel geben. Verwendete Zusätze sind z.B. Quark, Kartoffeln, Bienenwachs, Essig, Eis, Fango, Heublumen, Kamille, Lehm, Kohlblätter, Zwiebeln und Heilkräuter. Entsprechend unterschiedlich sind die Wirkungsweisen. Diese können ableitend, aufsaugend, oder chemisch sein.
Oft empfehle und instruiere ich die Wickel, damit diese zu Hause angewendet werden können und so begleitend zur Therapie sinnvoll sind.